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Mittelmeererkrankungen

Aktualisiert: 10. Apr. 2019

Fast jeder, der einen Hund aus dem Tierschutz aufgenommen hat, hat schon mal davon gehört, dass vor allem Hunde aus der Mittelmeer-Region in Süd- und Südost-Europa spezielle Krankheiten haben können, die dort vorkommen.

Der Begriff Mittelmeererkrankungen umfasst eine ganze Reihe verschiedener Krankheiten. (Diese findet ihr weiter unten aufgelistet)

Sie sind alle ernst zunehmende Gefährdungen, nicht immer nur für den eigenen Hund.



Es gibt sogenannte Schnelltests, die eine Erkrankung zunächst mal ausschließen können.

Allerdings sind diese nur zu 80% sicher und man sollte den Hund über das Blut nochmal testen lassen, um auf Nummer sicher zu gehen.


Die meisten dieser Erkrankungen haben eine lange Inkubationszeit, weshalb es nicht heißt, dass euer Hund aus dem Ausland gesund ist, wenn ihr ihn direkt nach der Ankunft testen lasst.


Empfehlenswert ist es, nach ca. 6-8 Monaten einen solchen Test zu wiederholen.

Ein Bluttest für das Mittelmeer-Profil, in dem die gängigsten Krankheiten getestet werden, kostet je nach Region um die 100-150€.


Meiner Meinung nach aber gut investiert, um sicher zu sein und ggf. entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.


Keine Tierschutzorganisation kann euch mit Gewissheit bestätigen, dass der Hund gesund ist, so lange er nicht mindestens 6 Monate in Quarantäne war und sein Blut nicht nochmal explizit getestet wurde, nach dieser Zeit.


Was somit also klar sein sollte, wenn ihr einen Hund aus einem solchen Gebiet adoptiert, oder aus dem Urlaub mitbringt, oder gar mit eurem Hund in ein solches Gebiet in den Urlaub fahrt, ihr ggf. irgendwann feststellt, dass er krank ist, dass er dann besondere Pflege und auch medizinischer Betreuung und Medikamente bedarf.


Vorsorge ist ratsam bei einem Urlaub und genaues Abwägen, bei einer Adoption oder Mitnahme eines solchen Hundes, denn, wenn dieser erkrankt ist, kann es eine kostspielige und zeit-intensive Angelegenheit werden, auf die man vorbereitet sein, und nötige finanzielle Mittel zur Verfügung haben sollte.


Wenn ihr mehr über diverse Erkrankungen oder auch Verletzungen und Vergiftungen beim Hund erfahren möchtet und auch wissen wollt, wie ihr am besten uns schnellsten richtig handeln könnt, oder gar Erste Hilfe leisten, dann kann ich euch folgende Seite empfehlen:




Die Mittelmeerkrankheiten im Überblick:


Anaplasmose

Übertragung: durch Zecken (Bakterium)

Inkubationszeit: mehrer Wochen

Symptome: hohes Fieber, Apathie, Erbrechen, Durchfall, Fressunlust, Gelenkentzündungen, Erblindung, Organbefall, Lahmheit

Verlauf: im Regelfall gut behandelbar


Babesiose (Piroplasmose)

Übertragung: durch Zecken (einzellige Parasiten, Erreger ähnlich der Malaria)

Inkubationszeit: über mehrere Monate schleichend

Symptome: sehr hohes Fieber, Blutarmut, schnelle Auszehrung, Gelbsucht, roter oder grünlicher Urin,

Verlauf: häufig tödlich


Borreliose

Übertragung: durch Zecken (Bakterium)

Inkubationszeit: über mehrere Monate schleichend

Symptome: Bewegungsunlust, Appetitlosigkeit, Mattigkeit, hohes Fieber, Lymphdrüsenschwellung

Verlauf: Behandlung durch Antibiotikum ist sehr wirksam


Ehrlichiose (Zeckenfieber)

Übertragung: durch Zecken (Bakterium)

Inkubationszeit: ca. 3 Wochen

Symptome: Fieber Atemnot, Blutungen in Haut und Schleimhäute,Erbrechen, Nasenbluten, eitriger, schleimiger Ausfluss aus den Augen, Hornhauttrübung bis zum Erblinden, Lymphdrüsenschwellungen, Organschäden, Gewichtsverlust

Verlauf: durch mehrwöchige Behandlung mit Antibiotikum heilbar


Dirofilariose (Herzwurm)

Übertragung: durch Stechmücken (Parasit)

Symptome: Atemnot, chronischer Husten, Gewichtsabnahme, Störungen der Herz- und Lungenfunktion, Leber- und Nierenschädigung

Verlauf: behandelbar, bei ausgewachsenen Herzwürmern aber durchaus ein lebensgefährliches Risiko, diese zu entfernen


Hepatozoonose

Übertragung: Schlucken von infizierten Zecken (Einzeller)

Inkubationszeit: 2-4 Wochen

Symptome: Muskelschmerzen, Entzündungen im Muskelbereich, Humpeln/Hinken, Fieber, blutiger Durchfall, Gewichtsabnahme

Verlauf: eine vollständige Beseitigung des Erregers ist nicht möglich


Leishmaniose

Übertragung: Sandmücken und Schmetterlingsmücken (Einzeller)

Inkubationszeit: mehrer Monate, gar Jahre

Symptome: angeschwollene Lymphknoten, kleinere, offene Hautstellen (besondern um die Augen, Nasenrücken, Pfoten, und den Ohrrändern), Probleme mit den Krallen (schnelles Wachstum), Gewichtsverlust, Abgeschlagenheit, Apathie, Organbefall

Verlauf: tödlich (durch Medikamentöse Behandlung aber sehr lange herauszögerbar)



Auch ich habe Bella nochmal testen lassen, als sie schon über 6 Monate hier war, um auf Nummer sicher zu gehen und bin sehr beruhigt, dass alles in Ordnung ist.


Momentan bangen wir um unsere Frieda, da sie ggf. betroffen sein könnte von Leishmaniose.

Update 09.04.2019 Wir haben die Ergebnisse von Frieda bekommen und sie ist positiv

Mehr dazu, wie wir das herausfanden, und wie es weitergeht, findet ihr hier.


Da ich in meinem Instagram Post über das Thema sehr viele Rückmeldungen bekam, dass von dieser Krankheit noch nie was gehört wurde, wollte ich mit diesem Beitrag eine kleine Zusammenfassung liefern.


Ich freue mich, wenn ich euch ein wenig Klarheit erbringen konnte.


Eure Karo mit Bella & Asoka




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