Leishmaniose ist eine weltweit bei Mensch und Tier vorkommende Infektionserkrankung, die durch einzellige Parasiten hervorgerufen wird.
Ihr hiesiges Verbreitungsgebiet ist vor allem der Mittelmeerraum, zunehmend wurden die Sandmücken, welche den Erreger übertragen, aber auch in Deutschland entdeckt.
Die Leishmaniose ist eine Zoonose, das heißt, sie ist auch auf uns Menschen übertragbar.
Es gibt verschiedene Formen der Erkrankung- bei unseren Hunden ist es die canine viszerale Leishmaniose, ausgelöst von dem Erreger Leishmania infantum.
Durch den Wirt (Sandmücke) übertragen, dringen die Leishmanien in die Abwehrzellen im Organismus des Hundes ein.
Daher sind diese auch am ehesten in Lymphknoten, Knochenmark, Milz und Leber nachweisbar.
Die Inkubationszeit ist das heimtückische an dieser Erkrankung, denn diese liegt zwischen mehreren Monaten und gar Jahren. (ca. 3 Monate bis ca. 7 Jahre)
Die Symptome, sind meist symmetrische Schuppenbildung und daher Haarverlust an den Ohrenrändern, um die Augen und an der Nase.
Zudem kommen Apathie, Schlappheit, Gewichtsverlust, Durchfall, Fieber, Hautgeschwüre, vermehrtes Krallenwachstum, Pigmentverlust (Nase), Blutarmut...
Die Haut juckt, im Gegensatz zu anderen Parasitenbefällen, wie Milden, nicht.
Die Schuppen selbst sind meist weiß und die betroffenen Stellen könne verdicken und wie Wundschorf aufbrechen.
Auch die Organe können zusätzlich befallen sein, was sich wie folgt äußert:
Leberentzündung, Nierenentzündung, Nierenversagen, Knochenmarkentzündungen, Blutgefäßentzündungen, Nervenentzündungen, usw.
Durch Gelenkschmerzen kann hier der Hund auch ohne ersichtlichen Grund anfangen zu hinken.
Da diese Krankheit endemisch ist, heißt, sich hier nicht verbreitet, ist die Diagnosestellung oftmals nicht leicht, da nur bedingt Erfahrung vorhanden ist und die Symptomatik auch auf andere Erkrankungen hinweisen kann.
Wenn ein Hund infiziert ist, kann er dennoch negativ getestet werden, da die Bildung von Antikörpern noch nicht statt gefunden hat.
Im Blut wird ein Antikörper-Titer festgestellt, durch den bestimmt wird, ob ein Hund infiziert ist bzw. ob er mit dem Erreger in Kontakt gekommen ist.
Ob die Erkrankung ausgebrochen und somit sozusagen aktiv ist, kann man nur durch eine sogenannte EEP (Eiweiß-Elektrophorese oder Proteinogramm) feststellen.
Und somit kann man auch dann erst die richtige Therapie festlegen.
Die Behandlung der Leishmaniose ist langwierig und kostenintensiv, das sollte man sich auf jeden Fall bewusst machen.
Wie genau wir in unserem Fall therapiert haben, könnt ihr in den Beiträgen "Der Leishmaniose Hund - Die Therapie" erfahren.
Das ist keine Richtlinie, sondern nur eine Art Tagebuch und auf unseren individuellen Fall zugeschustert.
Jegliche Medikation/ Selbstmedikation sollte mit einem Fachmann besprochen und stetig kontrolliert werden.
Die Erkrankung ist nicht heilbar, sondern kann durch das Aufrechthalten einer starken Immunabwehr aber zumindest soweit kontrolliert werden, dass Hunde trotz Leishmaniose bis ins hohe Alter, leidensfrei leben können.
Das eigentlich allerwichtigste an dieser Geschichte, ist die Prophylaxe, damit es gar nicht erst zur Ansteckung kommt.
Am besten sind hier tatsächlich repellierene Methoden, wie Spot ons oder Halsbänder, wenn man sich in einem Risikogebiet aufhält. Allein auf natürliche Alternativen würde ich mich in diesem Fall nicht verlassen.
Wichtig zu wissen ist auch, dass sich die Sandmücken nah am Boden aufhalten, weswegen es sinnvoll sein kann, sich in den oberen Stockwerken aufzuhalten.
Vor allem sind sie auch in der Dämmerung aktiv, und man sollte sich in den frühen Morgen- und Abendstunden am, besten gar nicht draußen aufhält.
Sandmücken sind im übrigen kleiner als herkömmliche Stechmücken und daher ist auf spezielle Schutzgitter zu achten, wo sie nicht hindurch schlüpfen können.
Es gibt auch eine Impfung, welche nach einer erstmaligen Grundimmunisierung, die aus 3 Impfungen besteht, alle 12 Monate wiederholt werden muss.
Ein bereits infizierter Hund darf nicht geimpft werden und sie ist auch nur zu etwa sicher, weswegen zusätzliche Präparate mit repellierender Wirkung empfohlen werden.
Ich persönlich würde die Impfung nicht verabreichen, da sie mit extremen Nebenwirkungen verbunden ist und zudem nicht sicher genug. Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, Hier kann es mit der Zeit scher auch Optimierungen geben, aber darüber sollte man sich vorab informieren.
Eine Impfung (z.B. Tollwut) kann auch immer der Trigger für den Ausbruch der Leishmaniose sein, was für mich schon zeigt, wie heftig so eine für einen Hund vor allem mit einem geschwächten Immunsystem sein muss.
Ich hoffe ich konnte euch grob aufklären über die Leishamiose-Erkrankung.
Wenn ihr wissen möchtet, wie wir mit unserer erkrankten Hündin Frieda, damit umgehen, dann schaut gerne hier vorbei.
Euer Team von Bellasoka
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