Jetzt, im April 2019 kann auch ich definitiv sagen, dass ich Erfahrung mit Leishmaniose habe, bzw. machen werde.
Vor gut einem Jahr kam die kleine Frieda als Häufchen Elend zu uns.
Die Infos die wir bekommen hatten, über ihre Geschichte, erklärten auch die Bilder, die ich vorher bekommen habe.
Wenn du einen Hund der so verwahrlost, misshandelt und verängstigt ist, bekommst, sieht er ohnehin schon erst mal krank aus (von den seelischen Verletzungen mal ganz abgesehen):
Unterernährt, kahle Stellen auf der Haut, verklebte Augen und Nase, fahles, verdrecktes Fell, Krusten an allen möglichen Körperstellen.



Jetzt wo ich die Bilder gerade nochmal sehe, bekomme ich eine Gänsehaut und bin aber doch so erstaunt, wie sie sich gemacht hat, die kleine Maus. Und sehr sehr glücklich, dass sie dieses Leben hinter sich lassen konnte.
Von nun an hieß es, sie aufzupäppeln.
Die Schnelltests vor Ort, die die Mittelmeerkrankheiten anzeigen, waren alle bei Frieda negativ und so waren wir guter Dinge, dass sie zumindest dahingehend gesund war, wobei man das ja auf Grund der langen Inkubationszeiten nie mit Sicherheit wissen kann.

Die erste Untersuchung beim Tierarzt in Deutschland ergab, dass das Fell ausblieb, da sie von Milben befallen war (Demodex), welche auf einer Probe abgeschabter Haut unter dem Mikroskop festgestellt wurden.
Die Medikation gegen die Milben schlug an und bald wuchsen die ersten Haare wieder nach.
Die Gewichtszunahme ließ trotz allen Versuchen zu wünschen übrig, was mich in der Tat schon ein wenig beunruhigte.
Flöhe und Zecken wurden alle entfernt und Frieda gebadet. Langsam schienen die körperlichen Wunden zu heilen

Nach einem halben Jahr schon, war sie wie neu geboren.
Abgesehen von ihren leichten Verhaltensaufälligkeiten, ging es ihr körperlich wieder passabel und nach und nach konnte sie ankommen und Vertrauen aufbauen und Ängste überwinden.
Dabei hat ihr der Rest unseres Rudels auch sehr geholfen, obwohl die Integration auch in dieser Hinsicht nicht so super einfach war, wie man das so bei manch anderen erlebt.



Nachdem wir dann dachten, dass alles auf dem Weg der Besserung ist, haben wir an den Ohrrändern Veränderungen wahrgenommen. Weiße, schuppige Verkrustungen, die aussahen, wie heilende Wunden.
Das komische daran war allerdings, dass es auf beiden Ohren symmetrisch zu sehen war, und unter der weißen Kruste keine normale Haut zu sehen war, sondern einfach weitere Schuppen abfielen.
Diese seltsame Haut wurde immer krustiger und dicker und man konnte fühlen, dass es sich innerhalb des Ohrläppchen hart und verknubbelt anfühlt.
Die Stellen wurden auch immer größer und teilweise sah es so aus, als ob die Stellen "aufbrechen".
Das war der Moment für mich, wo ich angefangen habe ganz gezielt nach Bildern über Leishmaniose-Hauterscheinungen zu googeln.
Die meisten Bilder waren leider extrem unscharf, oder die Krankheit aber so voran geschritten schon, dass die Bilder keinen Vergleich mehr möglich machten.

Als wir beim Tierarzt waren, haben wir die Ohren anschauen lassen und zunächst wurde uns gesagt, dass es sich um Wunden oder Narben handelt.
Aber welche Narben kommen denn erst und vor allem, ohne vorherige Wunde?
Und welche Wunden sehen auf beiden Seiten so gleich und symmetrisch aus?
Für mich stand fest, das unser kleiner Wurm die Leishmaniose hat.
Plötzlich wurde Freida auch von einem Tag auf den anderen so ruhig und irgendwie schlapp.
Das hat sich vor allem in der früh gezeigt. Normalerweise stand sie schon bereit, um einen überschwänglich zu begrüssen und auf einmal viel es ihr irgendwie schwer aufzustehen und sie lief auch wie schlaftrunken in den Garten für ihr morgendliches Geschäft.
Hinzu kam, dass sie immer wieder weichen Kot abs