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Konfliktstrategien des Hundes (4 F's)

Die Reaktionen auf Angst beim Hund, können ganz verschieden aussehen und auch einige gleichzeitig auftreten.

Aber wie reagiert denn ein Hund eigentlich, der Angst vor etwas hat?


Man spricht gewöhnlich von den 4 F's, insgeheim gibt es aber tatsächlich 5.





Die 5 "F's" der Angstbewältigung

Flight (Flucht)

Flirt (Beschwichtigung)

Fight (Aggression/ Gegenwehr)

Freeze (Erstarren)

Fooling Around (Albern werden)







Eigentlich ganz ähnlich wie bei uns selbst, denn wie reagieren wir denn, wenn wir Angst haben?

Entweder wir laufen weg und verstecken uns, versuchen, das, was uns Angst macht zu meiden, oder versuchen auch zu beschwichtigen, was bei uns wie folgt aussehen kann:

Flehen, Trösten, Ausreden, Streicheln, gut zureden, sich ablenken, schöne Gedanken machen, usw.


Auch wir können erstarren, zittern, schwitzen, wenn wir Angst haben. Es kommt ganz auf den Auslöser an und die Aussicht darauf, wie wir aus der Situation raus kommen.

Und natürlich können auch wir mit Aggression/ Gegenwehr reagieren, indem wir uns zum Beispiel als stärker ausgeben, als wir sind oder eben jemanden der uns belästigt anschreien oder uns gar mit den Fäusten wehren.


Das Fooling Around ist wohl das, was wir als Menschen am meisten machen :)

Wir werden albern und versuchen damit eine unangenehme Situation zu entspannen oder machen Witze, um unsere Unsicherheit zu überspielen.


Über seine Handlungen bei Angst denkt man nicht nach und reagiert so, wie man es aus Erfahrung gelernt hat, oder es genetisch weitergegeben wurde. In dem Moment instinktiv und ohne ein Bewusstsein dafür.


Das Ziel dieser verschiedenen Reaktionen ist es, die Gefahr, oder den unangenehmen Reiz loszuwerden und diese Situation zu verlassen.


Viele Hunde rennen weg und flüchten, z.B. bei einem Knall.

Hier sehen uns hören sie nichts mehr sondern laufen und laufen, um Abstand zum auslösenden Reiz zu erreichen.

Da bei einem Knall dieser nicht sichtbar und auch nicht permanent hörbar ist, kann hier schnell Panik ausbrechen.

Hier fällt jegliche Orientierung weg.


Auslöser, die sichtbar sind, wie z.B. ein unbekannter Gegenstand, der ggf. auch noch komische Geräusche macht und seltsam aussieht, wird beschwichtigt.

Was genau Beschwichtigung ist und wie sich diese äußert, könnt ihr bald in einem neuen Betrag zu den Beschwichtigungssignalen erfahren.


Andere sichtbare Auslöser, wie z.B. andere Hunde oder Menschen, die dann vielleicht noch auf einen zukommen und bedrohlich wirken, durch ihre Optik und/oder Körpersprache, werden direkt angebellt. Die Haare sträuben sich, in der Hoffnung sie mögen sich distanzieren.

Hier kann es auch zu Attacken kommen, wenn sich der Auslöser bereits zu nah in der eigenen Komfortzone aufhält. (Auch hier spielen gemachte Erfahrungen eine große Rolle, genauso aber auch angelerntes Verhalten) Ziel ist es nicht, zu verletzten, sondern Distanz zu gewinnen.


Zieht ein Hund in einer für ihn unbehaglichen Situation die Rute ein, macht sich klein und versucht geduckt, im "Erdboden zu verschwinden", kann sich kein Stück mehr bewegen, spricht man vom Erstarren. Er ist wie gelähmt vor Angst.

Das kann auch vorkommen, wenn man seinen Hund schimpft z.B. oder die Stimme gegen ihn oder andere Anwesende erhebt.


Zu guter letzt gibt es noch das Herumalbern als Angstsignal, was allerdings sehr selten vorkommt oder aber in einer Mischform und/oder teilweise vom Menschen gar nicht als solches wahrgenommen wird.

Der Hund wedelt ggf. sogar unterwürfig mit dem Schwanz, dreht sich, springt herum, als wolle er Spielen, wirft den Kopf nach hinten, oder springt einen immer wieder an. Man hat eigentlich eher das Gefühl, er hat einfach gerade Spaß daran, Faxen zu machen, dem ist aber nicht so.


All diese Zeichen können natürlich auch in anderen Zusammenhängen vorkommen, daher ist es immer wichtig die Umgebung und Reize zu erfassen, und alle Signale der Körpersprache des Hundes als Gesamtes zu beurteilen, um seine Signale richtig zu deuten und seine Angst zu erkennen. Nur so können wir ihm die Sicherheit geben, die er braucht, um eine Situation möglichst angstfrei zu meistern.


Auf verschiedene Angstauslöser, kann auch vom selben Hund ganz unterschiedlich reagiert werden.

Hier werde ich euch auch noch genauer über Verlustangst, bzw. Trennungsangst berichten.


Eines steht auf jeden Fall fest:

Je mehr ich meinen Hund lesen kann, desto besser kann ich ihm helfen und desto mehr baut er Vertrauen zu mir auf und desto harmonischer ist die Hund-Mensch-Beziehung.


Daher versucht immer euch in die jeweilige Situation reinzufühlen. Da Mensch und Hund ähnlicher ticken, als man auf Anhieb denkt, kann man sich vor allem, was die Angst betrifft empathisch zeigen und so seinen Hund besser nachvollziehen und unterstützen.


Alles Gute und bis bald, euer Team von Bellasoka



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