Zunächst erst mal ist Angst etwas Instinktives, das mitunter Leben retten kann.
Diese grundlegende Emotion, lässt uns Gefahren erkennen und entsprechend darauf reagieren. Wir werden vorsichtiger und aufmerksamer, wenn wir Angst haben. Unsere Sinne sind geschärft.
Auch verschafft uns Angst durch die Ausschüttung von bestimmten Hormonen, wie z.B. Adrenalin, die nötige Energie, um unsere Kräfte zu mobilisieren, die wir ggf. aufbringen müssen, um auf einen bestimmten Auslöser entsprechend zu reagieren, bzw. eine gefährliche Situation zu überleben.
Die allgemeinen Reaktionen hier sind Flucht, Beschwichtigung, Erstarren, oder Angriff (siehe die 4 F's der Konfliktbewältigung)
Unsere Körperreaktionen, die durch Angst ausgelöst werden, helfen uns dabei, richtig zu reagieren.
- Anspannung der Muskulatur
- Ausschüttung von Stresshormonen
- Konzentrations- und vor allem Leistungssteigerung
Auch Dinge, die objektiv gesehen eigentlich keine Gefahr bedeuten, können Angst auslösen.
Sobald so eine Stresssituation überstanden ist, fährt der Körper wieder auf den Normalzustand runter.
Der vollkommene Abbau mancher Stresshormone kann allerdings mehrere Tage andauern. Diese Tatsache ist extrem wichtig für den Umgang mit Angsthunden
(Worauf ich aber auch noch mal extra eingehen werde, in einem gesonderten Beitrag)
Sind solche Ängste unbegründet und haben einen andauernden Einfluss auf unser Gefühlsleben, spricht man von einer Angststörung.
So blockieren uns solche Ängste in ganz normalen Lebenslagen und vermindern die Lebensqualität enorm.
Diese können auch durch entsprechende Erfahrungen entstehen.
Man unterscheidet folgende formen:
Furcht: das Gefühl einer ganz Konkreten Bedrohung (rational begründbar)
Angst: diffuses Gefühl der Bedrohung, kein bestimmtes Objekt, keine bestimmte Situation
Ängstlichkeit: charakterliche Tendenz zur Angst zu neigen
Phobie: hartnäckige Angst vor bestimmten Objekten, Geräuschangst
Panik: unvorhersehbare, plötzliche und wiederkehrende Angstattacken, ohne bestimmten Auslöser
Generalisierte Angststörung: langanhaltende Angst, Nervosität, ohne bestimmten Grund
Trauma: Verletzung/ Wunde, die durch Gewalt von außen, oder langanhaltende bedrohliche Situationen, entsteht.
Folge eines Traumas:
akute Belastungsreaktion (unmittelbar nach dem Trauma, hält ein paar Tage an, zeigt sich durch Depression, Angst und Überaktivität)
posttraumatische Belastungsreaktion verzögerte Reaktion auf ein außergewöhnlich bedrohliches, belastendes Ereignis
Verschiedene Angstauslöser beim Hund
Es gibt beim Hund, genau wie beim Menschen, die verschiedensten Auslöser von Angst.
Das kann Lärm oder ein spezielles Geräusch sein, Menschen und andere Hunde, unbekannte Gegenstände, Geräte, wie Staubsauger und Rasenmäher, Kinder, Autos, aber auch der Untergrund auf dem ein Hund läuft, kann Angst auslösen.
Hunde können auch Höhenangst haben, oder Angst vor Wasser.
Je nachdem, auf was ein Hund geprägt ist, also was er in seiner frühen Entwicklung kennengelernt hat, sind manche Ängste mehr oder weniger ausgeprägt.
Durch schlimme Erfahrungen, wie Gewalt (psychisch oder physisch) kann es auch zu Traumata und Angststörungen kommen.
Das ist vor allem bei Hunden aus dem Tierschutz oft der Fall.
Was hier meiner Meinung nach immer berücksichtigt werden sollte ist, dass wir unsere Hunde nicht überfordern.
Der Hund als Haustier wird immer mehr in das Gesellschaftsleben des Menschen gezwängt.
Könnte er selbst entscheiden, würde er sich wohl oftmals anders entscheiden.
Straßen, Verkehr, Autos, Menschen sind eher Dinge, die der Hund von Natur aus nicht kennt und an die er langsam herangeführt werden muss. Oftmals handelt es sich hier um eine ganz natürliche Furcht.
Durch falschen Umgang können Ängste auch erlernt werden.
Die Angst seines Vierbeiners sollte NIEMALS ignoriert werden, sondern verdient es, ernst genommen zu werden.
Wie man seinen Hund in bestimmten Situationen unterstützen kann, seine Angst in den Griff zu bekommen, erzähle ich euch bald in einem neuen Beitrag.
Machts gut euer Team Bellasoka
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